Nachhaltig wachsen – die 5 wichtigsten KPIs im E-Commerce

Wir bei 2bu design lieben gelungenes Branding, überzeugende Produktfotos, eine klare Struktur und Inhalte, die zum Scrollen einladen. Aber: Selbst der schönste Shop hilft nichts, wenn die Kasse leer bleibt. Genau hier kommen KPIs ins Spiel – also Leistungskennzahlen, die Dir zeigen, wie gut Dein Shop funktioniert.
Kategorie
Marketing
Autor
Katrin Tindler

KPIs – Überblick mit Wirkung

Klar, Zahlen sind nicht jedermanns Sache. Aber wer sich im E-Commerce behaupten will, sollte seine Key Performance Indicators (KPIs) nicht ignorieren. Diese Kennzahlen geben dir messbare Einblicke: Wo läuft’s rund – und wo musst du nochmal ran? Sie sind wie ein Navigationssystem fürs Business. Mit ihnen kannst du Prozesse optimieren, Schwächen erkennen und deine Investitionen gezielter einsetzen.

Besonders spannend: Einige KPIs zeigen dir schon mit wenigen Klicks, ob deine Marketingmaßnahmen wirken. Und das Beste? Die meisten Tools wie Google Analytics, HubSpot oder Shopify bringen diese Zahlen gleich mit. Die fünf wichtigsten KPIs, die du kennen solltest, sind:

  • Akquisekosten (CAC)

  • Kundenwert (CLV)

  • Konversionrate (CR)

  • Durchschnittlicher Warenkorbwert (AOV)

  • Rücksendequote (RR)

1. Akquisekosten (Customer Acquisition Cost – CAC)

KundInnen zu gewinnen, kostet Geld – das ist kein Geheimnis. Aber wie viel genau? Genau hier kommt der CAC ins Spiel. Er zeigt, wie hoch Deine Marketingausgaben pro neu gewonnener Kundin sind.

Die Formel ist simpel:

Marketingkosten : Anzahl neuer KundInnen = CAC

Gerade Online-Kanäle bieten Dir die Möglichkeit, genau zu analysieren, woher Deine KundInnen kommen – Facebook-Ads, Google-Ads oder doch Influencer-Marketing? Nicht jeder Klick führt zum Kauf, und nicht jeder Kanal ist gleich effizient. Deshalb: Messen, vergleichen, optimieren.

Ein Facebook-Kampagnen-Beispiel:

Du gibst 1000 € aus und gewinnst 125 neue Käufer*innen. Ergebnis? 8 € CAC

Das ist deine Kennzahl. Und genau die hilft dir, clevere Budgetentscheidungen zu treffen. Aber Vorsicht: Zielgruppe und Produkt beeinflussen die Performance. Was bei veganer Kosmetik funktioniert, floppt vielleicht bei nachhaltigen Möbeln. Der CAC ist keine Universallösung – er ist ein Tool, das du individuell interpretieren solltest.

Tip: Richte dir ein kleines Spreadsheet ein, in das du monatlich CAC pro Kanal einträgst. So siehst du Trends – und erkennst schnell, wo du dein Budget effektiv einsetzen kannst.

2. Kundenwert (Customer Lifetime Value – CLV)

KundInnen, die wiederkommen, sind pures Gold – vor allem, wenn sie mit deiner Marke wirklich verbunden sind. Der Customer Lifetime Value (CLV) zeigt dir, wie viel Umsatz eine KundIn während der gesamten Beziehung mit Deinem Shop bringt – abzüglich der Akquisekosten.

Der CLV ist zwar nicht ganz einfach zu berechnen, aber jede Annäherung hilft. Besonders wichtig: Je besser deine Marke wahrgenommen wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass KundInnen wiederkommen – und nicht zur Konkurrenz abwandern. Gutes Design schafft Vertrauen. Gute Bilder bleiben im Kopf.

Formel:

Umsatz pro KundIn – CAC = CLV.

Wer den CLV kennt, kann auch mehr in die erste Ansprache investieren. Denn selbst wenn der erste Kauf noch kein Gewinn ist – langfristig zahlt sich die Verbindung aus. Ein bisschen wie ein gutes erstes Date mit Potenzial.

Ein häufiger Fehler: Viele schalten Ads, erwarten sofort Verkäufe und stoppen alles, wenn’s nicht sofort knallt. Wer dagegen den CLV im Blick hat, erkennt die Langzeitwirkung und kann mutiger investieren.

Tip: Es ist empfehlenswert bei der Kundenakquise langfristig zu planen, anstatt alles nur kurzfristig zu betrachten. Berechne deinen CLV im Quartals-Abstand. So entwickelst du ein Gefühl dafür, wie schnell sich Marketingmaßnahme rentieren – statt jede Woche aufs Neue zu raten.

3. Konversionsrate (Conversion Rate – CR)

Dein Shop hat 1000 BesucherInnen, aber nur 16 kaufen etwas? Willkommen bei der Realität – die durchschnittliche Konversionsrate im E-Commerce liegt bei 1,6 %, Top-Shops schaffen etwa 3,6 %. Die Frage ist: Wie viele aus dem Traffic werden zu echten KundInnen?

Hier zählt alles: Shop-Speed, intuitive Navigation, Vertrauens-Siegel, Produktdarstellung und natürlich: die Bildsprache. Wenn deine Produkte visuell überzeugen, steigt die Kaufwahrscheinlichkeit sofort. UX (User Experience) ist kein Bonus, sondern Pflicht.

Tools wie Google Analytics oder HubSpot zeigen dir, wo NutzerInnen abspringen. Vielleicht ist das Checkout-Formular zu kompliziert oder die Produktbilder zu nichtssagend. Vielleicht fehlt auch einfach ein bisschen Herz.

Auch spannend: Die Conversion unterscheidet sich oft deutlich zwischen Desktop und Mobile. Viele Shops performen mobil schwächer – dabei kaufen immer mehr Menschen unterwegs.

Tip: Schau dir deine CR pro Gerät (Desktop vs. Mobile) an. Verbessere zuerst die mobile User Journey – teste, ob Bildgrößen, Texte und CTAs auch am Handy funktionieren. Und achte darauf, dass deine Werte direkt erkennbar sind.

4. Durchschnittlicher Warenkorbwert (Average Order Value – AOV)

Je höher der AOV, desto besser für deinen Umsatz.

Ganz einfach:

Gesamtumsatz : Anzahl der Bestellungen = AOV.

Beispiel:

Wenn dein Shop 100.000 € Umsatz bei 500 Bestellungen macht, liegt der durchschnittliche Warenkorb bei 200 €.

Aber wie erhöht man diesen Wert? Zwei Strategien: Upselling und Cross-Selling. Empfiehl passende Produkte oder höherwertige Alternativen – aber subtil und stilvoll. Ein visuell gut inszeniertes Bundle ist überzeugender als ein plumper “Kauf doch noch das dazu”-Text.

Auch durchdachte Produktseiten helfen. Schöne Fotos, nachvollziehbare Texte und eine klar strukturierte Darstellung steigern nicht nur das Vertrauen – sie laden auch zum Stöbern ein. Das führt oft zu mehr im Warenkorb, ohne dass es aufdringlich wirkt.

Dein Design entscheidet also maßgeblich darüber, wie „wertvoll“ Dein Shop wirkt. Kunden kaufen eher drei Produkte, wenn sie sich emotional abgeholt fühlen – und visuelles Storytelling ist hier dein bester Freund.

Tip: Teste im Checkout ein Element “Du hast die Lippenpflege – probiers doch gleich mit unserer Bio-Handcreme dazu!”. Kleine Ergänzung, großer Effekt auf AOV – ohne aufdringlich zu wirken.

5. Rücksendequote (Return Rate – RR)

Jetzt wird’s heikel. Die Retourenquote liegt in Deutschland online bei 4 %, bei Mode sogar bei 28,5–70 %. Klar, denn hier gibt es zusätzliche Gründe z. B. Produkt anders als erwartet (ca. 50 %), Produkt beschädigt (ca. 25 %), Alternative bestellt (ca. 20 %) oder auch Impulskauf (5 %). Besonders kritisch: Bei der Zielgruppe 14–29 schicken überdurchschnittlich viele zurück – oft, weil das Produkt nicht passt oder nicht den Erwartungen entspricht.

Was oft vergessen wird: Jede Retoure ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch ein Umweltproblem. Verpackung, Transport, Lager – alles verbraucht Ressourcen. Wer nachhaltiger verkaufen will, muss hier gegensteuern.

Gründe für Retouren gibt es viele: unklare Größen, schlechte Fotos, beschädigte Produkte oder schlicht Impulskäufe. Die Lösung? Ehrliche, hochwertige Produktdarstellung, gute Verpackung, klare Informationen. Sag, wie der Schuh wirklich ausfällt – und zeig, wie er getragen aussieht.

Auch psychologische Tricks helfen: Bei Kauf auf Rechnung wird öfter retourniert als bei Vorkasse. Kleine Anreize wie Skonto oder Give-aways können helfen, Rücksendungen zu minimieren – ohne den Kauf zu verhindern.

Tip: Sammle gezielt Retouregründe (z. B. per Mitgabe-Sticker oder Retouren-Formular). So kannst du deine Maßnahmen priorisieren – und mit weniger Retouren mehr wirken.


KPIs sind mehr als Zahlen

Kennzahlen wirken auf den ersten Blick nüchtern, sind aber extrem wertvoll. Sie zeigen dir, wo du Geld verlierst, wo du clever investieren solltest und wie du langfristig erfolgreicher wirst. Statt nur aus dem Bauch heraus zu handeln, geben Dir KPIs ein solides Fundament für strategische Entscheidungen.

Achte darauf, nicht alle KPIs gleichzeitig zu optimieren. Setze Schwerpunkte, probiere aus, vergleiche Kanäle und hab ein Auge auf langfristige Entwicklungen. Denk daran: Erfolg im E-Commerce ist kein Sprint, sondern ein nachhaltiger Marathon – und KPIs sind dein Kompass.


Du willst nicht nur KPIs optimieren, sondern deine Marke richtig zum Strahlen bringen?

Dann starte mit dem, was Deine Zielgruppe wirklich begeistert: Produktfotos, die Vertrauen schaffen, ein Corporate Design, das Wiedererkennung erzeugt, und Give-aways, die KundInnen an Dich binden, noch bevor der Warenkorb gefüllt ist.

Wir von 2bu design helfen dir, visuelle Klarheit zu schaffen, deinen Stil zu finden und eine Markenwelt aufzubauen, die ganz ohne lautes Marketing auskommt – und trotzdem wirkt. Weniger Retouren durch bessere Darstellung, mehr Käufe durch emotionale Bildsprache und eine Designstrategie, die zu deinen Werten passt.

Klingt gut? Dann lass uns gemeinsam schauen, wie wir deine Marke so aufstellen, dass sich auch deine KPIs freuen – nachhaltig, effizient und mit Substanz.

Welche Dateiformate braucht mein Branding?

Welche Dateiformate braucht mein Branding?

Wer professionell auftreten will, braucht nicht nur ein gutes Logo, sondern auch die richtigen Dateien dafür. PNG, JPG, SVG, EPS – klingt wie ein Geheimcode, ist aber gar nicht so kompliziert. Wir zeigen Dir, welche Dateiformate Du wann brauchst, erklären den Unterschied zwischen RGB und CMYK und bringen Licht ins Dunkel der dpi-Auflösungen. Ein Artikel für alle, die öfter mal “Kannst du mir das bitte nochmal als Vektor schicken?” hören – und nie wissen, was das heißt.

Die 5 Phasen des Customer Lifecycles – erklärt für nachhaltige Unternehmen

Die 5 Phasen des Customer Lifecycles – erklärt für nachhaltige Unternehmen

Der Customer Lifecycle beschreibt alle Phasen, die deine KundInnen durchlaufen – von der ersten neugierigen Begegnung mit deinem Angebot bis zur festen Bindung an deine Marke. Und weil wir bei 2bu design nicht nur verkaufen, sondern Beziehungen aufbauen, sehen wir den Lifecycle nicht als Verkaufstrichter, sondern als Beziehungspfad mit Tiefgang. Für Purpose-getriebene Unternehmen, vegane Labels, hochsensible GründerInnen und nachhaltige Brands ist das besonders relevant. Denn hier geht es nicht um Schnellschuss-Verkäufe – sondern um Vertrauen, Werte, Verbindlichkeit.

Unser Lieblings-Font im Juni 2025

Unser Lieblings-Font im Juni 2025

Die Benton Modern eignet sich ideal für Verlage, Magazine, Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen und Marken, die ein klassisch-seriöses, aber dennoch zeitgemäßes Erscheinungsbild suchen. Besonders dort, wo Inhalte im Mittelpunkt stehen – ob Print oder digital – sorgt diese Schrift für Eleganz, Struktur und hervorragende Lesbarkeit.